Freitag, 24. April 2009

Von Jägern und Sammlerinnen

Ich weiss ich sollte nicht immer so viel über meinen Freund „lästern“, aber manchmal tut er Sachen, die darf man der Allgemeinheit nicht vorenthalten. Ausserdem liebe ich ihn gerade wegen dieser Macken umso mehr. Ohne wäre es längst langweilig geworden. (Und meine Spleens sind auch nicht ohne, aber dazu später.)

Unlängst musste ich an einem Samstag arbeiten und mein lieber Schatz beschloss deshalb den Wocheneinkauf alleine zu tätigen. Zur Sicherheit ging ich mit ihm noch einmal die Einkaufsliste durch, man hat ja so seine Erfahrungen... Gut dafür werde ich prombt mit einem; ‚Ich bin nicht blöde und stell dir vor ich kann lesen’ gestraft. Meine Augenbraue schiesst in die Höhe, aber ich erwidere nichts. Wir werden sehen...

Nun ist es ja so, dass in der Steinzeit der Mann jagen ging und die Frau sammelte Beeren und ähnliches in der Umgebung ein. Ist ja auch doof wenn die Erzieherin von so einem Säbelzahntiger dahingerafft wird. Männer waren da... nun ja böse gesagt, austauschbarer. Wie auch immer, die Ugah-Ugah Gene sind nun mal da und nur weil wir jetzt die Kuh nicht mehr selbst schiessen müssen und die Beeren in der Migros kaufen können, verpuffen die nicht. Mein (absolut NICHT austauschbarer) Jäger stürzt sich in den Samstagseinkauftrubel.

Nicht wenig geschafft und stolz wie Anton steht er später vor mir und präsentiert seine Beute. Anfangs bin ich erstaunt, ja nahezu begeistert... bis ich die Rhabarber zu Tage fördere. Ich wollte die Woche darauf Wähe machen und hatte deshalb dieses sehr leckere Gemüse (ist doch ein Gemüse?) auf die Liste gepackt.

Ratet mal was geschehen war... Richtig mein zukünftiger Mann hatte mir EINEN Rhabarberstängel gekauft. Noch dazu einer der jedem Zahnstocher Konkurrenz gemacht hätte! Mit einem Grinsen fragte ich mein stutzendes Gegenüber, was ich denn mit diesem Stängeli machen soll. Darauf er:

„Ich dachte schon das ist etwas wenig, aber da stand ja auch nur eine eins auf der Liste“

Dazu muss man wissen wir haben uns mit einer Excel Tabelle eine automatische Einkaufsliste erstellt und dort steht wörtlich:

„Rhabarbern 1“

Eigentlich ja Mehrzahl, aber ich sehe ein, dass dies durchaus Fehlerpotenzial beherbergte. Ausserdem war das der einzige Punkt den ich nicht mit ihm zuvor besprochen hatte... ich hätte es ahnen können. Aber dafür hatte ich den ganzen Abend geniale Laune bei der Arbeit.

Nun denn mein Freund kauft unlogisch ein und ich poliere Wasserhähne, weil ich die Wassertropfenflecken nicht ausstehen kann... Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Ein schönes Wochenende!

Mittwoch, 15. April 2009

Guerilla Aktion Live erlebt

Gestern morgen erwachten wir bereits um halb sechs. Wohlgemerkt ohne Wecker und so beschlossen wir, denn Sonnenaufgang zu geniessen, als wir die ersten Strahlen durch die Laden blitzen sahen. Also Rollo hoch und gucken. Just in dem Moment fuhr ein Auto heran. Das ist bei uns was besonderes, denn wir wohnen an einer Zubringerstrasse, heisst niemand darf da durch fahren ausser die Bewohner selbst und unser Bus.

Erst dachten wir, dass der Fahrer sich vertan hat und umkehren will. Doch dem war nicht so. Stattdessen stieg er aus und ging zum unserem Ortsschild. Dann klebte er ein M an die Stelle wo in Ostermundigen ein solches steht. Ein riesiges orangenfarbiges M...

„Das ist eh die Migros, die haben doch die neue Produktlinie lanciert!“ meint mein mittlerweile äusserst wacher und interessierter Freund.
Mein Arbeitgeber? Ganz überzeugt bin ich ja nicht davon. Währenddessen fotografiert der junge Mann sein Werk und wir überlegen kurz ihm den Schock des Lebens zu verpassen in dem wir ,Was tun sie da?!’ aus dem Fenster rufen.
Wir entscheiden uns dagegen, schliesslich sind wir nette Menschen (zumindest meistens). Der kleine Guerilla haut daraufhin mit dem Auto wieder ab.

Das Thema am Frühstückstisch ist natürlich die morgendliche „Verschönerungsaktion“ an unserem Ortsschild. Nach wie vor denkt mein Partner, dass die Migros dahinter steckt. Ich bin mir nicht sicher, aber ein grosses, Oranges M ist ein ziemlich deutliches Indiz. Beim Betten dann leider grosse Enttäuschung, ich beobachte wie ein Müllmann den Kleber abreisst. Dabei hätte ich ihn gerne noch fotografiert...

Neue Nahrung erhalten meine Spekulationen beim leeren des Briefkastens. Ich bekomme doch tatsächlich von der Migros Schokolade geschenkt. Ich bin Genossenschafter der Migros, was man übrigens automatisch wird, wenn man die Migros Zeitung abonniert. (Sie ist kostenlos).

Ich gehe auf die Migros Homepage aber da ist noch nichts zu lesen. Am Abend jedoch dann schon und mit Verwunderung stelle ich fest, das tatsächlich der orange Riese dahinter steckt. Mit einem Schmunzeln schauen mein Freund und ich uns die neuen Werbespots an, die definitiv Unterhaltungswert haben. Wir sind jetzt totale Hühnerfans!

Nun denn nach den Osterferien bin ich nun wieder zurück.

Geniesst den sonnigen Tag!

Hier noch der Link zur Migros Hompage:

www.migros.ch

Montag, 6. April 2009

Unsere verkappten Hunde

Als wir Sina, unsere ältere Katze, etwa ein halbes Jahr hatten, mussten wir einmal notfallmässig mit ihr zum Doktor. Sie hatte ein Pack Hefeguetzli für Büsis entdeckt, geentert und aufgefressen. Ganze 49 Leckerlis verschwanden in ihrem Magen...

Natürlich ging das nicht lange gut, denn Hefe quillt nun mal und so kamen die Guetzli im Schwall wieder ans Tageslicht. Zitternd und bibbernd sass unsere Katze nach dem K***-Anfall auf dem Balkon und atmete sehnsüchtig frische Luft. Da sie aber im allgemeinen schwach wirkte, brachte ich sie mit einer Freundin noch zum Tierarzt.

Dazu muss ich sagen, dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir einen der besten Tierärzte haben. Als wir wegen eines anderen Notfalls mal bei einer Notfallärztin waren, wusste ich ihn gleich noch mehr zu schätzen. Die gute Frau hatte mir dermassen Angst eingejagt, dass ich schon das schlimmste für mein Büsi befürchtete. Dabei hatte diese eine gut behandelbare Angina im Anfangsstadium und bedurfte wesentlich weniger Pflege, als Joy damals mit ihren Milben in den Ohren.

Anyway, der Doktor schaute sich Sina an und untersuchte sie. Sogar Blut musste unsere Mieze lassen um das Schilddrüsenhormon zu überprüfen. Danach war klar, die Katze ist gesund. Fazit unseres Tierarztes; Sina ist ein verkappter Hund. Denn eigentlich sollte sie ein natürliches Sättigungsgefühl haben, das bei Katzen üblich ist. Hunde jedoch haben dieses nicht... ergo ein Hund im Katzenpelz.

Nun denn, so lebten wir fortan mit unserem Katzenhündchen und alsbald kam dann Joy hinzu. Diese Mieze ist aber Sina in nichts nachstehend. Nebst ihrem wirklich abnormalen Fressneid, was vermutlich von der Zeit auf dem Bauernhof kommt, hat sie noch eine ganz andere Marotte die so gar nicht zu einer Katze passen will; sie knurrt.

Nein liebe Leser ich verwechsle Schnurren nicht mit Knurren. Sie tut beides, aber letzteres nur dann, wenn sie was in der Schnauze hat und man es ihr wegnehmen möchte. Das ist meistens ein Spielzeug mit dem man sich und die Mieze gerade beschäftigt. Wehe es ist in der Schnute und die Hand kommt zu nahe! Ihr Geknurre klingt haargenau wie das des Pekinesen meiner Tante!

Tja und das passiert wenn man Katzen möchte....

Einen schönen Tag noch!

Montag, 30. März 2009

LA BELLE BIZARRE DU MOULIN ROUGE

Gestern hatten ich und mein Verlobter gerade zweifache Premiere. Das erste Mal fuhren wir mit einem deutschen ICE und das gleich noch hin und zurück. Ausserdem sahen wir zum ersten Mal gemeinsam ein Musical Theater. La belle Bizarre du Moulin Rouge verzauberte und faszinierte uns gleichermassen. Aber wie immer von vorne.

Noch Samstags dachte ich mir, dass es mir nicht wesentlich Freude bereiten würde ein Theater bei strömenden Regen zu suchen. Es schüttete ja aus allen Kübeln an diesem Tag. Keine zwei Minuten draussen ohne Schirm und du warst frisch geduscht. Mit Schirm in fünf, dank des sehr angenehmen Windes. Aber es war mir auch egal, denn wir hatten uns schon sehr auf das Musical gefreut. Zumal wir das Phantom der Oper verpassten, da ich damals die Magen-Darm Grippe hatte.

Es war also klar, dass sollte nicht gleich die Sinnflut losbrechen, werden wir nach Basel fahren. Trotz Wetterberichts durften wir jedoch freudig feststellen, dass es nicht regnete. Am Gleis dann die Premiere Nummer Eins. Wir fuhren mit dem ICE nach Basel und waren nicht wenig begeistert. Ein angenehmes Fahrerlebnis, dass muss man schon mal sagen. Die ganzen Züge wirken viel heller und wenn man sitzt, dann bemerkt man die Bewegungen des Gefährts kaum. Stehen sollte man in einem ICE allerdings eher vermeiden und die Gänge sind zu eng für Leute die durch den halben Zug wandern.

Beinahe hätten wir unseren Zug aber noch verpasst. Beide hatten wir uns verguckt und dachten wir müssten acht ab auf dem Gleis stehen. Tatsächlich war es allerdings vier ab und wir erreichten im letzten Moment die sich schliessende Türe. PUH!

In Basel angekommen suchten wir uns erst einmal einen Wolf. Glücklicherweise war zeitgleich die Baselworld Uhrenmesse und so hatte es einen geöffneten Infostand. Mit dem Bus ging es dann in Richtung Musical Theater. Wir waren sehr gespannt, mein Partner jedoch noch ein Stück mehr, denn es war sein erstes Musical.

By the way, bin ich nicht eine tolle Verlobte, die ihren Zukünftigen in ein Stück über Kurtisanen schleppt?! Den Guten hätte es weitaus schlimmer treffen können!

Wir hatten Reihe 1 und das ist dann schon sehr nah. Jedoch wesentlich angenehmer als erste Reihe im Kino, denn man bekommt nicht den völligen Nackenkrampf. Schon zu beginn des Stückes war ich völlig ergriffen, mir lief es kalt und warm gleichzeitig den Rücken hinunter. Die Stimmen, die Musik und der Tanz... ein Spektakel der Sinne. Als sie bei meinem Lieblingsstück; „El Tango de Roxanne“ mit Peitschen auf die Bühne traten und diese im Takt knallen liessen, war es endgültig um mich geschehen.

Ich kann das Musical nur jedem weiter empfehlen, es ist einfach nur gut. Es gibt so manchen Moment da würde man am liebsten aufstehen und mittanzen. Ein rundum gelungener Nachmittag.

Zufrieden fuhren wir wieder zurück nach Bern und waren um eine tolle Erfahrung reicher. Das müssen wir öfter machen, da waren wir uns nun einig.

So und nun wünsche ich einen guten Wochenstart!

Freitag, 27. März 2009

Hausfrau mit Leib und Seele

(Confession of a Housewive)

Ich gebe es zu! Ich liebe es Hausfrau zu sein. Egal was alle Feministen und emanzipierten Frauen sagen, der Haushalt macht mir Spass. Ich liebe den Duft frischer Wäsche, habe einen riesen Spass am bügeln und kann mir nichts besseres vorstellen als ein leckeres Menü für mich und meinen Schatz zu kochen.

Nun bin ich deshalb noch lange kein Heimchen am Herd. Ich habe eine laute und selten geschlossene Klappe, die sich so schnell nichts gefallen lässt. Den grössten Ärger kriegt man mit mir wenn man mir den Mund verbieten möchte. Ich gehe wählen und erachte dies als eine grosse Errungenschaft der Frauen in Sachen Gleichberechtigung. Für mich ist Gleichberechtigung und Hausfrau sein kein Problem. Den Abwasch erledigt grundsätzlich mein Freund, dass haben wir so ausgemacht. Ich arbeite Teilzeit und deswegen erledige ich den Rest.

Daran finde ich nichts auszusetzen, abgesehen davon ist dieser Rest nicht wenig. Klar wenn die Kiddies dazu kommen, werde ich einiges mehr zu tun haben, aber dann können wir sehen wie wir das arrangieren. Alles eine Sache der Planung.

Mittlerweile ist es der dritte Tag an dem ich an diesem Blog feile und bisher kam ich nie über die bisherigen Zeilen hinaus. Aber gestern hat mich eine Arbeitskollegin inspiriert. Wir hatten das Thema Dekoration und ich merkte; „Hey du bist echt nicht alleine mit dein Fimmel und deiner Freude an der Hausarbeit!“. Auf der Rückfahrt tauschten wir zu Viert Haushaltstipps aus und obschon ich die Jüngste der Truppe war, wurden meine Beiträge mit Begeisterungen angenommen.

Ich finde es toll das wir uns gegenseitig so gute Tipps geben konnten. Warum soll ich nicht von erfahrenen Hausfrauen etwas annehmen? Und warum sollten diese umgekehrt das ebenfalls nicht tun? Es erleichtert uns allen den Alltag und macht erst noch Spass beim ausprobieren.

Zum Schluss; Man muss kein eingeschüchtertes Mauerblümchen sein um den Haushalt toll zu finden. Schliesslich macht man einen der interessantesten und abwechslungsreichsten Berufe der Welt:

Familienmanagerin!

Und würden wir Frauen ähnlich managen wie die Verantwortlichen der Finanzkrise... wir wollen uns das besser nicht ausmalen!

Einen guten Start ins Wochenende!

Dienstag, 24. März 2009

Knigge Basics oder Anstand ist das halbe Leben

Nein ich finde nicht das man sich bei jeder Gelegenheit Kniggekonform benehmen muss. Aber eines finde ich absolut unmöglich und das ist fehlender Anstand. Meist ist man nämlich mit dem schon Kniggekonform genug und kommt gut durchs Leben.

Es ist kein Weltuntergang sich beim Essen über komisch aussehendes Besteck zu wundern und sich dann zu erkundigen. Kann passieren, wir sind nicht perfekt. Was nicht geht ist einfach jemanden duzen, egal wie jugendlich man wirken will. Es geht auch nicht, dass man anstelle eines Taschentuches den Rotz einfach hochzieht und später dann die Überbleibsel mit den Fingern rauspult. Man baggert auch nicht verlobte Frauen an! Schon gar nicht, wenn diese den Verlobten schon ein Dutzend mal erwähnt hat.

Ausserdem ist es nicht ästhetisch sich mit lautem Gestöhne die Hosen hochzuziehen und einen unangenehmen Geruch aus dem Mund zu verbreiten. Jedes für Malheur für sich ist das Eine, aber ich habe alle die aufgezählten Dinge an einem Abend mit einer Person erlebt. Das ist nicht anständig, schon gar nicht Kniggekonform sondern regelrecht abstossend. Tut mir leid, aber das ging gar nicht.

Jedem kann ein Missgeschick passieren und das ist zu verschmerzen. Gerade Mundgeruch ist etwas, dass einfach passieren kann. Aber wenn das restliche Verhalten auch noch dermassen unter aller Würde ist, dann ist es der Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt.

Wir sind alle Menschen und ich finde es gehört dazu manchmal grosszügig über Dinge hinwegzusehen. Ich finde es genau so unhöflich, wenn Menschen die den Knigge auswendig kennen, bei Fehlverhalten die Nase rümpfen. Aber Anstand das ist wichtig...

Einen tollen Tag wünsche Ich Euch!

Montag, 23. März 2009

Cat Prison Break

Katzen haben ja manchmal erstaunliche Fähigkeiten. Mit einer davon hat gestern mein Partner Bekanntschaft gemacht. Aber wir beginnen wie immer ganz von Vorne.

Gestern ging es mir nicht besonders gut, ich hatte Migräne und fühlte mich schwach. Leider war gestern auch der Geburtstag meines Freundes und da war ich erst einmal auf dem „Zwinggli“ Trip. Soll heissen ich wollte es erzwingen einen schönen Tag zu haben. Geht meistens nicht gut aus und so kam wie es kommen musste, ich konnte nicht mit an das Familienfest. Man fühlt sich echt mies wenn man so einen Tag hinschmeissen muss...

Nun gut irgendwann kam dann mein Schatz wieder nach Hause und brachte einen wunderschönen Osterkranz mit, den meine Schwiegermama in Spe selber gemacht hat. Er hängt ihn auf und... dazu später.

Wir essen derweil zu Abend und bemerken eigentlich nicht wirklich etwas. Plötzlich schellt es an der Tür. Ich denke mir noch, welcher Depp läutet am Sonntag bei Anderen, da höre ich wie mein Schatz die Wohnung verlässt.

Zurück kommt er mit einer Katze auf dem Arm. Tja die war beim Ostergesteck aufhängen lautlos abgehauen und erst der Nachbarin aufgefallen. Das kann schon mal passieren, denn als Katzenbesitzer guckt man ja nicht ständig nach wo die Stubentiger sind.

Innerhalb einer halben Minute muss die kleine Katze rausgeschlichen und verschwunden sein. Den Schock den mein Freund gestern hatte wird er wohl so schnell nicht mehr vergessen. Ausserdem wird er vermutlich nie mehr über mich lachen, wenn ich ihn in die Wohnung hetzte, denn nun weiss er ja das unsere Miezen absolute Ausbruchskünstlerinnen sind.

Einen guten Wochenstart!